Messenachlese                         

Die bauma, die in diesem Jahr vom 15.04 – 21.04. stattfand, stand bei den Bau-und Umschlagmaschinen absolut unter dem Motto „Energieeffizienz“.

Jeder namhafte Hersteller hatte eine eigene Idee dazu und so gab es eine Vielfalt von Hybridmaschinen, Hydraulik-Boostern mittels Speicher und intelligenten elektronischen Schaltungen zu sehen.

Das zweite große Thema war die neue Emissionsrichtlinie  der EU III b bzw. der USA Tier 4.

Nach vielen interessanten Gesprächen mit den Herstellern von Materialumschlaggeräten und den Motorenherstellern kristallisierte sich heraus, dass es weiterhin Motoren für die so genannten unreglementierten Länder geben wird.

Da sehr viele Hersteller ja bereits in diesen Ländern produzieren, werden auch weiterhin Motoren der Richtlinie Tier III eingebaut und vertrieben. Diese Aussage wurde klar bei Liebherr, Sennebogen, CAT, Atlas und anderen getätigt. Auch die führenden Motorhersteller z.B. Deutz, Cummins, Perkins, Caterpillar, JCB, bestätigten dieses. Das betrifft in erster Linie die so genanten „BRIC“- Länder: Brasilien, Russland, Indien und China.

Ob jeweils die gesamte Produktpalette als Tier III Geräte zu haben sind, konnte mir keiner bestätigen, ich gehe aber davon aus.

Liebherr wird auch weiterhin die altbekannte 900er Serie in Russland vertreiben. Ähnlich wird es auch Sennebogen machen.

Bei allen Herstellern fiel auf, dass die Karosserie eine Idee höher geworden ist. Ganz extrem ist das bei der neuen Liebherr Serie.

Das ist durch die sehr hoch bauende Tier IV-final Abgasreinigung nötig. Auch um die bei vielen Firmen gezeigten Hybridlösungen unterzubringen bedarf es mehr Platz.

Durch diese Abgasreinigungs-Technologie muss der Motorraum bei den meisten Fabrikaten zu mindestens nach oben erhöht werden.

Ein „neuer“ Hersteller in unserer Branche ist die englische Firma JCB. Sie hat in ihrer Produktlinie „Wastemaster“ zwei neu entwickelte Umschlagbagger.

Sie decken die Gewichtsklasse von 18 – 25  Tonnen Einsatzgewicht ab. Ich habe mir die Maschinen genau angesehen und denke, sie stehen in der Ausstattung und Qualität z.B. dem Fabrikat CAT in Nichts nach.

JCB  20 + 25 t. Umschlagbagger

Bei den anderen Großserien-Herstellern (Komatsu, Hitachi, Doosan, Case usw.) hat sich im Bezug auf Umschlagbagger nicht viel getan.

Neue Hersteller und auch viele kleine Hersteller waren nicht zu sehen.

Für den russischsprachigen Kundenkreis muss man folgendes sagen:

Alle Energierekuperations-Systeme und Hybrid-Systeme machen nur Sinn in Verbindung mit einem Tier III B oder Tier IV Motor.

Diese Systeme beschränken sich nicht nur auf den Dieselmotor, sondern greifen tief in die Steuerung, Elektronik und Hydraulik ein.

Deswegen wird es in den „unregulierten“ Staaten bis auf weiteres keine energie-effizienten Maschinen und Geräte geben. Man muss dazu noch anmerken, dass ein Tier IV-Motor nicht unbedingt weniger Kraftstoff verbraucht als ein Tier III –Motor. Es geht einzig und allein darum, die Feststoffpartikel zu eliminieren und zwar bis zu 98 %.

Das Down-Sizing der Motoren, um damit niedrigere Emmissionswerte zu erreichen, kann nur funktionieren, wenn die Differenz zu den größeren Motoren durch eine elektrische Energie oder durch Hydraulische Energiespeicher wettgemacht wird.

Echte Hybridmaschinen wie die auf dem Terexstand ausgestellte MHL 350 Hybrid oder auch bei Liebherr haben einen kleineren Dieselmotor (Down-Sizing) und einen angebauten E-Generator-Motor. Der Vorteil der Elektrik ist, dass man sie speichern kann. In Zusammenhang mit einem elektrischen Schwenkantrieb wird beim Beschleunigen der Masse die gespeicherte elektrische Energie zusätzlich genutzt und beim Abbremsen der Masse wird die anfallende Energie wieder gespeichert. Gespeichert wird die elektrische Energie in neu konstruierten Super-Kondensatoren, so genannten „SuperCaps“, die die Energie schnell speichern , aber auch schnell wieder abgeben.

Hybrid-Antrieb Deutz   Fuchs MHL 350 E hybrid

Maschinen mit Energiespeicherzylinder oder mehreren Energiespeichern auf Öl-Stickstoffbasis konnte man bei Liebherr, Atlas und Mantsinen sehen. Das sind Systeme, die die Energie beim Absenken der Ausrüstung und beim Abbremsen der hydraulisch angetriebenen Schwenkwerke auffangen und speichern. Das geschieht z.B. bei Liebherr und Sennebogen direkt an der Stelle, wo die Energie gebraucht wird, ohne große Verluste mit einem Gaszylinder, der als zusätzlicher Hubzylinder fungiert. Der mit Stickstoff gefüllte und mit einer Membrane vom Ölkreislauf getrennte Zylinder wird beim Senken der Ausrüstung durch das zurücklaufende Hydrauliköl vorgespannt und es entsteht durch die Druckerhöhung eine Kraft wie bei den Gaszylindern an der Heckklappe der Kombi-Autos. Diese Kraft wird beim Heben der Ausrüstung wieder freigesetzt und unterstützt die Hubzylinder. Auf diese Weise werden bis zu 80 kW zusätzliche Leistung freigesetzt.

Foto und Prinzip des Liebherr ERC-Systems

Sennebogen 875 E mit Energie-Rückgewinnungszylinder

Die anderen Firmen machen dieses mit einem oder mehreren Speicherzylindern/ Akkumulatoren in der Maschine (Mantsinen, Atlas) Da wird die so genannte Bremsenergie, die bei normalen Hydraulikanlagen wieder ungenutzt in den Hydrauliktank fließt oder als Wärme abgeführt wird, in den Zylindern aufgefangen und wieder genutzt. Bei diesen Systemen geht allerdings einiges an Leitungsverlusten und Steuerventilen verloren.

Beispiele von Stickstoffspeichern/ Hydraulikakkumulatoren, wie sie bei Liebherr, Mantsinen und auch Atlas vorkommen

Mantsinen HybriLift Energie-Speicher-System

Was anderes sind zusätzliche Hydraulikzylinder (Power-Booster) wie bei der Terex-Fuchs MHL 355E BQC, die diesen zusätzlichen mittleren Hydraulikhubzylinder für HD-Einsätze zuschalten können, um mehr und schneller Hubkraft zur Verfügung zu haben. Bei der Fuchs Maschine kann man dadurch eine größere Schere verwenden .

Die Maschine hat in Verbindung mit Maßnahmen zur Erhöhung der Standsicherheit, durch einen größeren Unterwagen, eine höhere Traglast als die Standardmaschine.

Bei einem Kinematik-Gerät hat die Auslegerlänge, die immer länger gefordert wird, zur Folge, dass unter anderem die Kontergewichte immer schwerer sein müssen. Das wiederum hat zur Folge, dass bei den geforderten Arbeitsgeschwindigkeiten die Drehwerke vergrößert oder vermehrt werden müssen, es gibt inzwischen Maschinen mit drei Schwenkgetrieben, um unter anderem das benötigte Drehmoment für den Drehkranz verträglich zu machen.

Die idealste Lösung dafür ist die uralte Erfindung des Balance-Krans                     (Equlibrium kurz EQ-Krane genannt): Durch das in Verbindung zur Ausleger und Stielstellung parallel auslegende Kontergewicht, kann dieses verhältnismäßig klein gehalten und die Schwenkmasse reduziert werden. Das hat dazu geführt, dass Sennebogen jetzt der dritte Hersteller von EQ-Kränen ist (8130 EQ). Ab einer gewissen Größe bleibt ihnen nichts anderes übrig, um noch bei den Auslegerlängen (über 22/ 25 m) vernünftige Traglasten hinzubekommen. Die bekanntesten Balance-Kräne sind von der französischen Firma Seram und von der belgisch-amerikanischen Firma E-Cranes. Diese Maschinen werden rein elektrisch oder diesel-elektrisch angetrieben. Die Balance-Krane können auf vielen verschiedenen Unterbauten/ Fahrwerken geliefert werden: Stationär fest verankert, semi-Stationär auf 4 Füßen stehend, raupenmobil mit Kettenfahrwerk oder zum Teil auch radmobil, wobei diese Fahrwerke nur zum Umsetzen der Kräne konzipiert sind.

Sennebogen 8130 E Equilibrium Gerät

Ein immer größer werdendes Thema sind auch rein elektrisch angetriebene Umschlagmaschinen. Sennebogen, Liebherr, Fuchs und auch Atlas können fast alle Maschinen aus ihrem Programm als E-Maschinen liefern. Für das Umsetzen dieser Maschinen werden so genante Power-Packs angeboten. Bei nicht vorhandener örtlicher Stromversorgung können solche Maschinen natürlich auch mit einem Stromaggregat betrieben werden.

Fuchs 820 mit Power Pack                          Sennebogen Power Pack

Bei größeren Umschlagmaschinen kann auch ein diesel-elektrischer Antrieb gewählt werden. Dieser Mischantrieb spart durch die als Generator-Motor ausgelegte Motorencharakteristik bis zu 40 % Kraftstoff.

Zum ersten Mal war neben einer Mantsinen-Mobilen Umschlagmaschine auch ein Portalmaschine von Multi-Docker zu sehen.

Multidocker ist eine belgische Firma die eng mit Caterpillar zusammen arbeitet und Original CAT-OEM Teile verbaut. Der Oberwagen ist komplett von einem Caterpillar Bagger übernommen.  Die Unterwagen und die Ausrüstung, werden in verschiedenen Werken in Finnland, Schweden und Belgien gebaut.  Die Betreuung, den Vertrieb und den Service macht die Caterpillar-Organisation. Diese Maschinen sind in den Skandinavischen Häfen als Portal-Maschinen sehr häufig zu sehen. Jetzt wo CAT dieses Fabrikat mit in den Vertrieb übernommen hat, wird das sicherlich auch außerhalb von Skandinavien ein ernsthafter Konkurrent.

Eine erste Maschine läuft auch bereits in einem deutschen Elbhafen.

Multi – Docker auf Raupenportal

Ein weiteres größeres Thema war die automatische Werkzeug-SW-Aufnahme. Sowohl Liebherr als auch Sennebogen hatten solche Systeme auf ihren Ständen, auch andere Händler und Hersteller von Zubehör zeigten solche Systeme (Kiesel,Genesis, Oilquick). Das ist zwar eine schöne Sache, aber ob die Kunden in Russland das für notwendig halten, wage ich zu bezweifeln.

Liebherr automatische Werkzeug SW MH 40        Sennebogen Toolmatic

Als nächstes, bevor ich zum Equipment/ Zubehör /Werkzeuge komme, möchte ich noch etwas genauer auf die wichtigsten Fabrikate eingehen.

Liebherr: 

Im Vordergrund stand natürlich die Neue LH – Serie.

Da diese Maschinen aber in den nächsten Jahren nicht nach Russland und in alle „unregulierten Länder“ verkauft werden, brauche ich darauf nicht näher einzugehen.

Nach Russland, so die Auskunft von Liebherr, wird weiterhin die bekannte 900er Serie mit Tier III Motoren verkauft, evtl. werden sie sogar später dort hergestellt. Inwieweit Neuerungen wie die neue größere Kabine und Komponenten auch für die „alte“ Serie übernommen werden, konnte man noch nicht sagen. Insofern gibt es für den russischen Markt nichts Neues.

Liebherr neue Serie : LH 50  und LH 30 industrie

Sennebogen : 

Bei Sennebogen verhält es sich ähnlich. Sennebogen liefert auch weiterhin Geräte mit Tier III Motoren nach Russland. Ganz klar herauszuhören war aber nicht, ob sie weiterhin die „alte Serie“ liefern oder die neue E-Serie mit Tier III Motoren ausstatten. Wie bei Liebherr haben ja die neuen Maschinen auch bei Sennebogen ein anderes Design, auf Grund der Platzverhältnisse für den Tier IV Motor.

Sennebogen hat in den Gewichtsklassen vom 850 mit 61 t , 860 mit 71 t. 860 Spezial mit 80 t, 870 M mit 72 t, 870 M Spezial mit 90 t, 875 M mit 165 t ein großes Programm in den höheren Gewichtsklassen. Hinzukommt, dass sie jetzt 4 Equilibrium Balance-Umschlagmaschinen im Programm haben: 8080 EQ 21/23 m, 8100 EQ 21/ 23/ 25 m, 8130 EQ 27/ 30 m und den 880 EQ mit 25/ 30/ 33/ 35 m.

Das ist in dem oberen Sektor ein gewaltiges Programm und wenn man bedenkt, dass der Logistik-Sektor in Verbindung mit Binnen- oder Seehäfen immer stärker wird, ist die Firma Sennebogen sehr gut aufgestellt. Auch ihre Politik ein Grundgerät in mehreren Gewichtsklassen mit jeweils anderen Parametern auf den Markt zu bringen, spart sicherlich auch Kosten, so dass diese Maschinen recht günstig produziert und verkauft werden können.

Durch ihr großes Portfolio können sie auch sehr flexibel auf Kundenwünsche reagieren.

Beispiel: Unterwagen und Abstützvarianten, Kabinen und Kabinenhebesysteme übernommen aus der Kran-Produktionslinie.

Sennebogen ist für mich im Moment der am besten aufgestellte Hersteller in der Material-Umschlag Branche.

Neues Design der Sennebogen E – Serie 

Beispiel 830 M-HDS, CAT Diesel 164 kW, Ausleger 14 – 17 m., 

Bereifung wahlweise 8×12.00-20 , 4 x 16.00 – 25, 4 x 650/65 R 25 

ATLAS :

Atlas hat sein Produktportfolio im Segment der Umschlaggeräte nach unten und oben erweitert und bietet nun Maschinen mit Einsatzgewichten von 16 bis hin zu 90 t an. Neue Umschlaggeräte sind der 160 MH (16 t), der 250 MH (25 t)und der 400 MH (40 t) sowie der 800 MH (90 t). Alle Umschlagmaschinen bis 36 t bekommen serienmäßig bewegliche Pratzenabstützungen. Zusätzlich wird für die MH–Modelle ein neues Knickarm-Wechselsystem (ähnlich Fuchs FQC) angeboten.

Es geht also weiter mit den Atlas-Material-Umschlagmaschinen (MH).

Das System ähnelt dem Terex-Fuchs Quick-Connect und dem Vario-Tool von

Sennebogen.

Der 180/ 200 MH (18/ 20 t) wurde komplett neu konstruiert. Ein größerer Drehkranz und ein neues Schwenkgetriebe verleihen dem Gerät ein besseres Schwenkverhalten. Der Kabinenaufstieg wurde optimiert. Durch den jetzt zentriert auf dem Unterwagen montierten Turm sowie eine größere Abstützweite wird eine gleichmäßigere Lastverteilung für höhere Traglasten erreicht. Zukünftig werden mehr verschiedene Arm-Kombinationen angeboten. Mit der neuen Armkinematik gewinnt der 200 MH deutlich an Stabilität im Arbeitsverhalten. Auch der 200 MH erhält die größere 145 ccm Hauptpumpe. Dadurch kann die Motordrehzahl gesenkt werden.

Ein ganz neues Umschlaggerät ist auch der 250 MH mit seinem komplett neu konstruierten Unterwagen mit mittigen Drehkranzturm und besserer Pratzenkinematik. Drehkranz und Schwenkwerk wurden vom 270 MH übernommen. Die Armaufnahme ist um 130 mm nach der Mitte gerückt, damit ist auch bei voller Kabinenhöhe ein ruhigeres Arbeiten möglich.

Ein erheblich größerer Drehkranz in Verbindung mit dem größeren Schwenkgetriebe ergeben bessere Arbeitseigenschaften und eine längere Lebensdauer. Die Schlauchführung vom Steuerblock zum Ausleger wurde komplett neu gestaltet.

Aufgerüstet wurde auch der 270 MH mit einem optimierten Schwenkwerk.

Wesentliche Änderungen gibt es allerdings am Unterwagen. Dieser wurde komplett neu konstruiert. Neue Gelenkwellen, ein mittig gestellter Turm sowie eine optimierte Abstützung zeichnen den neuen Unterwagen aus, die ausschließlich mit Industriearmen als Umschlaggerät geliefert werden.

Die höheren Traglasten basieren auf dem neuen schwereren Unterwagen, dem mittigen Turm und der um 50 mm zur Baggermitte verlagerten Armaufnahme. Der Drehkranz wurde modifiziert und ein neues Schwenkwerk eingebaut.

Der bewährte 350 MH ist im Zuge der Motorumstellung mit einer überarbeiteten Kabine, Elektronik und Klimaanlage ausgestattet worden. Optional erhält jetzt der 350 MH einen neuen verstärkten Kabinenlift, wodurch eine deutlich verbesserte Sichthöhe von 5,4 m erreicht wird.

Der 800 MH ist als Hafenumschlagmaschine und für den Einsatz als Umschlagmaschine für Schrott konzipiert. Die Reichweite beträgt bis zu 24 m.

Eine variable Kabinenhöhe bietet dem Bediener eine Sichthöhe bis zu 9,5 m. Die Kabine kann bis zum Erdboden abgesenkt werden. Er hebt eine Maximallast  von 20 t, bei einer Ausladung von 6 m und erreicht bei einer Ausladung von 20 m noch eine Traglast von 6,6 t. Die Transportmaße sind bei einer Länge von knapp 17, 5 m eine Höhe von 3,96 m.

Diese Maschine wird in Zusammenarbeit mit der Finnischen Firma Mantsinen konstruiert und gebaut.

Für den Export außerhalb der EU bietet Atlas alle MH-Geräte auch optional mit einem Motor der Abgasstufe COM 3 / Tier III an.

Atlas verbaut Cummins und auch Deutz Motoren und jetzt auch Linde-Hydraulikkomponeneten.

Terex–Fuchs : 

Auf dem Terex–Stand gab es nicht viel Umschlagmaschinen zu sehen.

Es war eine MHL 350 E Hybrid-Maschine ausgestellt die mit dem schon beschriebenen Hybrid-System, Dieselmotor und Elektromotor betrieben wird.

Das wird erst einmal für den russischen Markt uninteressant sein.

Interessanter ist da schon die auf dem Kiesel-Stand ausgestellte MHL 355 E BQC Maschine, die durch ihr Wechselsystem sehr große Scheren aufnehmen kann. Ich denke das ist als Basismaschine für viele Anwendungszwecke die ideale Maschine, zumal sie mit ihrem kraftverstärkenden dritten Hubzylinder auch über gute Hubkräfte verfügt. Interessant war auch die MHL 820 mit

Terex – Fuchs MHL 355 E BQC mit Heavy Lift Cylinder

elektrischem Antrieb und dem angehängten Power-Pack für Transportstrecken.

Im Grundprogramm gibt es nichts Neues, aber Fuchs kann ja durch ihr Application-Center sehr flexibel auf Kunden- und Marktanforderungen eingehen.

Fuchs wird auch weiterhin Deutz Tier III Motoren nach Russland liefern.

Terex – Fuchs MHL 820 Elektro-Maschine

Mantsinen

Mantsinen hatte mit dem 120M Hybrilift eine ihrer neuen radmobilen Umschlagmaschinen ausgestellt. Neu im Programm der radmobilen Umschlagmaschinen sind der

Mantsinen 70 M Betriebsgewicht: 75 – 82 t, Ausladung bis 24 m, Tragkraft bei 16m/ 8,5 t.

Mantsinen 90 M Betriebsgewicht: 90 – 100 t., Ausladung bis 26 m, Tragkraft bei 16 m/ 10 t.

Mantsinen 120 M Betriebsgewicht: 120 – 135 t. 3 Achsen, Ausladung bis 27 m , Tragkraft bei 20 m / 11 t.

Alle diese neuen radmobilen Maschinen, sind mit dem Mantsinen-HybriLift ausgerüstet. Es gibt diese Maschinen mit 2-Achs Fahrwerk, nur der 120er hat auf Grund seines hohen Eigengewichts ein 3-Achs Fahrwerk, bei dem die Vorder- und Hinterachse gelenkt ist.

Das Programm von Mantsinen reicht vom 70er bis zum 200er Modell, die alle  standard auf einem Raupen-Portal-Fahrwerk geliefert werden.

Mantsinen verwendet bei einigen Modellen, Hitachi , Caterpillar und Komatsu Oberwagen. Bei den Mantsineneigenen Konstruktionen werden  Caterpillar und AGCO-Power Diesel-Motoren eingebaut.

AGCO-Power ist ein finnischer Motorenhersteller dessen hervorragend langlebige Motoren früher unter SISU-Diesel bekannt waren.

Mantsinen hat jetzt auch eine strategische Partnerschaft für den Bau von Material-Umschlagmaschinen mit ATLAS Delmenhorst abgeschlossen

Greifer und andere Anbaugeräte für Umschlagmaschinen.

Bei den Greifer-Herstellern ist mir aufgefallen, dass zumindest bei den Schrottgreifern immer mehr von den Einbau- oder Kompakt Drehmotoren abrücken. Fast jeder hat zumindest optional einen Drehantrieb mit Drehkranz und aufgestecktem kleinen Hydraulikmotor (Danfoss, Parker) angeboten.

Die Probleme mit den Kompakt- bzw. Einbaudrehmotoren haben jetzt auch bei allen Herstellern dazu geführt das zu ändern, oder zumindest alternativ einen solchen Drehantrieb anzubieten. Das größte Problem dieser Einbaudrehmotoren, oder auch Rotatoren genannt, war nicht ihre Funktion, sondern ihre äußerst komplizierte und aufwendige Reparaturmöglichkeit. Bekannte Marken waren Thumm und Indexator.

Aufgefallen ist auch, dass die meisten Greiferhersteller wieder zu einfachen und reparaturtechnisch günstigeren Lösungen bei den Lagerstellen der Arme zurückgekommen sind. Es gab auch einen Hersteller zu sehen, der fast baugleich den sehr beliebten Liebherr Greifer GM 60 kopiert hat.

Greifer mit Drehkranz und aufgestecktem Hydro-Motor verschiedene Fabrikate

Mehrere Hersteller präsentierten auch Magnetplatten mit eigenem Stromerzeuger für Maschinen ohne Generator. Für gelegentliche Arbeiten mit einer Magnetplatte, hauptsächlich für kleinere Maschinen zum Sortieren des Materials reichen diese Anbaugeräte aus. Sie haben einen Durchmesser von 730 -1500 mm und eine Leistung von 2,0 – 11,0 kW. Es gibt natürlich auch hydraulisch angetriebene Generatoren zum Nachträglichen Einbau in eine Maschine. Diese Generatoren haben den Vorteil, dass man ihn überall wo Platz ist einbauen kann.

Verblüffend ist die Vielzahl von Herstellern von Schrottscheren. Darauf im Einzelnen einzugehen, wäre zu weitläufig. Irgendwie ähneln sie sich alle und Unterscheiden sich im Wesentlichen nur im Detail.

Meinen Augenmerk hatte ich diesmal auf Schienenknacker gelegt, weil der Bedarf an diesen Anbaugeräten scheinbar gestiegen ist. Ich habe vier Hersteller gefunden, die diese Art von Zangen/Knackern herstellen.

Drei davon sind vom Konstruktionsprinzip gleich oder ähnlich, der vierte unterscheidet sich, weil er als Grundgerät eine Abbruch-Kombizange verwendet.

Diese Art von Zangen haben 2 bewegliche Kiefern und damit auch 2 Hydraulikzylinder.

Generell muss man aber sagen, dass diese Art von Schienenknackern eigentlich dafür gedacht sind, noch verlegte Schienenstränge mittels einem 2-Wege-Bagger zu zerkleinern und transportfähig zu machen. Bei großen Mengen Schienen und ständigem Einsatz auf dem Schrottplatz würde ich eher einen Schienenbrecher empfehlen. Dessen Leistung ist höher und der Verschleiß geringer. Diese Schienenbrecher gibt es stationär, mobil auf einem Sattelauflieger oder raupenmobil mit eigenem Raupenfahrwerk.

Zu den immer wiederkehrenden Aufgaben für Umschlagmaschinen gehört auch das Verladen oder Lagern von Großrohren für Pipelines.

Ich habe mich mit verschiedenen Herstellern solcher Vakuum-Hebetraversen unterhalten und die Problematik des Eigengewichts solcher Vakuum-Traversen angesprochen. Manche Hersteller bieten verschiedene Größen an, die dem zu hebenden Rohrgewicht angepasst ist. Das benötigte Vakuum wird bei den meisten Traversen durch einen eigenen Dieselmotor oder durch einen Hydraulikmotor, aufgebaut auf der Traverse, hergestellt. Dadurch haben sie ein hohes Eigengewicht. Diese Traversen sind fast ausschließlich an Raupenbaggern angebaut, weil die mit ihren kurzen Auslegern mehr Hubkraft haben. Besser einzusetzen wäre eine Traverse bei der die Antriebseinheit auf dem Umschlaggerät steht und mit einem vakuumstabilen Schlauch mit der Traverse verbunden ist. Dadurch kann die Traverse sehr leicht gehalten werden.

Es gibt eine deutsche Firma, die auch in der Lage ist, spezielle Probleme in Bezug auf die Umschlagmaschine zu lösen.

Powerpack und Schlauchinstallation für Vakuum-Traverse

Sehr interessant für die Recycling-, Metall- und Hüttenwerke fand ich, dass jetzt auch Teleskoplader mit einer Hubkraft von 30 t auf dem Markt sind.

Ich habe mir eine Maschine aus Italien (fast alle Teleskopmaschinen kommen aus Italien) angesehen, die einen sehr guten Eindruck machte. Damit kann man auch in Häfen oder Hüttenwerken Materialien bewegen, die sonst nur mit einem Schwerlaststapler vertikal oder mit einem Reach-Stacker möglich waren.

Diese Maschine wird aber deutlich unter dem Preis eines Reach-Stackers liegen und kann zudem mit vielen hydraulischen Anbaugeräten ausgerüstet werden.

Ich finde diese Maschine für Lagerplätze, Hafen-Stückgut, Umschlag- und Stahlwerke sehr gut geeignet und hilfreich.

Berlin im Mai 2013

Gerd Köroska, ADFT e.V.