Wunder dürfe man 2010 nicht erwarten, aber wir „hoffen, dass es eine starke Bauma im April dieses Jahres die für die Bau.-und Baustoffmaschinenindustrie so wichtige Stimmungswende

Unterstützen wird“, erklärte Dr.Christof Kemmann, Vorsitzender des VDMA Fachverbandes Bau.-und Baustoffmaschinen vor über 200 Internationalen Fachjournalisten auf dem Bauma Mediendialog in München.

Bauma 2010 sendet positives Signal – viele Innovationen

Die bauma ,29.Internationale Fachmesse für Bau.-und Baustoffmaschinen, bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Geräte, ist ausgebucht und sendet damit allen Entwicklungen zum Trotz ein positives Signal. Die messe wird zum wichtigsten Gradmesser für die Lage der Branche. Diese ist im Vorfeld heute gravierend anders als bei den Vorveranstaltungen 2004 und 2007.

Umsatzrekorde, volle Auftragsbücher und boomende Märkte gehören der Vergangenheit an.

Stattdessen kämpfen viele Aussteller mit einem drastischen Nachfrage- und Umsatzrückgang.

Maßnahmen zur raschen Kostensenkung seien deshalb unerlässlich und wurden von den deutschen Maschinenbauern auch ergriffen. Kemmann betonte aber, dass die überwiegend mittelständisch geprägten Unternehmen weiterhin das Ziel verfolgen, ihre Stammbelegschaft zu erhalten.. Zugleich müssten sie sich auf die Zeit nach der Krise ausrichten. Davon werde auch die bauma nicht unberührt bleiben. Mit Interesse wird erwartet, welche Antwort  jeder einzelne Hersteller für sich gefunden habe. Kemmann geht davon aus, dass die bauma auch 2010 ihrem Ruf als Innovationsmesse wieder mehr als gerecht wird. Über 200 Bewerbungen für den bauma Innovationspreis gäben bereits einen Vorgeschmack darauf.

Bau – Baustoffmaschinen: Sinkende Umsätze und Auslastungen 2010

Bei den Auftragseingängen blicken die deutschen Unternehmen der bau – und Baustoffmaschinenindustrie zaghaft optimistisch on das noch junge Jahr.

Die Talsohle scheint im verlauf des Jahres 2009 erreicht worden zu sein. Im vergangenen Jahr

sind die Auftragseingänge und der Umsatz branchenweit im Durchschnitt um rund 50 Prozent gesunken. Die Branche bewegt sich damit heute volumenmäßig auf dem Niveau von 2005.

Die Auftragsrückgänge werden sich insbesondere  bei Baustoffmaschinen- und Anlagen 2010 noch deutlich zeitverzögert auswirken, bedingt durch die längeren Lieferzeiten.

Viele Hersteller werden mit sinkenden Umsätzen und Auslastungen zu kämpfen haben.

Bergbaumaschinen 2009 noch mit Rekordumsatz

Die Bergbaumaschinenindustrie konnte das Jahr 2009 noch mit einem Rekordumsatz abschließen. Auch hier sind die Auftragseingänge rapide gesunken. Die Branche hofft trotzdem, ihre Umsätze 2010 halten zu können. Die Anzeichen mehren sich, dass zumindest ein Teil der wegen der Wirtschaftskrise stornierten Aufträge im kommenden Jahr ausgeführt werden können. Trotzdem gäbe es aber auch hier keinen Grund zur Euphorie.

Konjunkturbarometer: Stimmung hellt sich auf.

Der aktuelle Geschäftsklimaindex und das Business Barometer des europäischen Dachverbandes CECE geben Anlass zur Hoffnung. Die Mehrheit der Unternehmen geht davon aus , dass ihre Geschäftstätigkeit wieder anziehen wird.

Dafür spricht, dass sich die Auftragslage der Unternehmen zum Ende des letzten Jahres wieder verbessert habe. Eine gewisse Belebung spüre man auch wieder im Anlagengeschäft: Projekte die auf Eis lagen, würden langsam wieder angeschoben, die Anfragen nähmen zu.

Die große herausforderung sei aber, dass sich neue Projekte im maschinenbau nicht gleich in Arbeit auswirkten.

Hohe Wachstumsraten gehören der Vergangenheit an

Kemmann unterstrich, dass Wachstumsraten wie sie die Branche zwischen 2003 und 2008 hatte, bis auf Weiteres nicht zu erwarten seien. Dafür gäbe es viele Gründe:

  • das Wachstum war in der Boomphase höher als der tatsächliche Bedarf
  • die prognosen für die europäische bauwirtschaft sind verhalten. Mit einem nachhaltigen Wachstum wird dort erst ab 2011 gerechnet.
  • Weltweit gesehen gibt es nach wie vor hohe Bestände an „jungen“ Gebrauchtmaschinen und die Maschinenflotten, die im Einsatz sind, sind relativ neu.

Langfristaussichten weltweit positiv

2010 würden die Weichen gestellt für die Zeit nach der Krise. Die Langfristaussichten für die Bauwirtschaft, die Baustoffindustrie, den Bergbau und den Maschinenbau seien weltweit gesehen positiv. Grund dafür sind laut Kemmann vor allem die rasant wachsenden Märkte Asiens aber auch die anderen Regionen, insbesondere Brasilien.

Indien ist Partnerland der bauma 2010

Gerade aus diesen Wachstumsregieonen kämen mehr und mehr Aussteller auf die bauma. Die messe ist 2010 deshalb internationaler denn je. Partnerland der bauma ist Indien. Indien hat die Wirtschaftskrise zügig und relativ unbeschadet überstanden. Die Indische bauwirtschaft und die Bergbauindustrie erwarten bis 2015 ein durchschnittliches Eachstum von 11 bzw. 12 Prozent pro Jahr. Damit liegen beide Sektoren über dem BIP – Wachstum. In den nächsten drei Jahren wird der Bedarf an Maschinen und Ausrüstungen um 20 Prozent steigen.

4.000 Indische Besucher auf der bauma erwartet

Das Thema Indien wird sich wie ein roter Faden durch die bauma ziehen. VDMA und Messe München haben über 100 Führungspersönlichkeiten der großen Indischen Bau- und Bergbauunternehmen persönlich nach München eingeladen. Die Ehrengäste werden mit internationalen Ausstellern zusammengebracht.

Aussteller und Besucher lud er ein, die messe begleitende veranstaltungen zum Thema Indien zu besuchen, wie zum Beispiel das Infrastruktur- und bauseminar oder das „Länderspecial India“ im bauma Forum in der halle C2. Ziel sei es, den Dialog zwischen Anwendern und Anbietern zu fördern und so neue geschäftsbeziehungen anzubahnen, sagte Kemmann. Im bauma Forum bietet der VDMA vom zweiten bis zum vierten Messetag weitere „Länderspecials“ zu Russland, Asien und Lateinamerika an.

Autoren: anja.schnieder@vdma.org,

Quelle.   VDMA 2010